Die Weißbachschlucht im Winter

Meine Jungs wollten unbedingt gefrorene Wasserfälle und Eiszapfen fotografieren, also fuhren wir nach Weißbach an der Alpenstraße, parkten dort unser Auto und folgten dem Weißbach Richtung Schneizelreuth. Am Ortsende von Weißbach führt ein schmaler Trampelpfad in die eiskalte Schlucht, in die im Winter kaum ein Sonnenstrahl fällt.
Eigentlich hatte ich keine große Lust in die dunkle Schlucht hinab zu steigen, ich wäre lieber in der Sonne spazieren gegangen - aber andererseits würde ich vielleicht ein paar gute Aufnahmen verpassen.

Man mußte gut aufpassen, denn wie so oft war der Trampelpfad schön fest getreten, machte man jedoch versehentlich einen Schritt zur Seite, versank man bis zum Knie  oder sogar tiefer im Tiefschnee und verlor dabei das Gleichgewicht. Während ich also filmte und wieder mal nicht auf den Weg achtete, passierte mir das natürlich auch. Ich strauchelte und meine eiskalten, klammen Finger konnten das Handy nicht halten und es verschwand mit seiner schmalen abgerundeten Ecke im Tiefschnee ohne eine Einschlagspur zu hinterlassen. So ein Mist! Hektisch buddelte ich mit den Händen den Schnee beiseite , aber kein Handy kam zum Vorschein. 

Mein Sohn half mir und die Hunde schauten uns scheinbar erstaunt zu, wie wir Menschen auf einmal das eifrige Buddeln mit den Händen anfangen. Schlußendlich tauchte mein Goldstück an einer ganz anderen Stelle, als ich vermutet hatte, wieder auf. Es hatte sogar den Kälteschock gut verkraftet und funktionierte sofort wieder einwandfrei. Ich war sehr erleichtert, aber es hätte auch schlimmeres passieren können als der Verlust eines Handys.



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